Die Auseinandersetzung mit Form, Farbe, Material und Raum mittels und auf Papier ist die Grundlage, auf der sich vier Künstlerinnen mit ihren Werken in der Factory des Künstlerhauses Wien begegnen. Gerollt, gefaltet oder zerknüllt. Klein, groß, sperrig oder weich. Skulptural oder flächig. Papier als Arbeitsmaterial steht zur Disposition. Spielerisch, streng, intuitiv oder experimentell. Vom Material und den Gegebenheiten ausgehend, entwickeln sich die individuellen Ausdrucksformen.

Die Künstlerinnen gehen sehr unterschiedliche Wege mit doch ähnlichen Intentionen und Vorstellungen von einem erweiterten Farbraum. Sie verbindet eine auf Grundformen fokussierte Bildsprache und ihr Interesse an konzeptionellen und prozessorientierten Arbeitsstrukturen.

The examination of form, color, material and space by means of and on paper is the basis on which four artists meet with their works, in the Factory of the Künstlerhaus Vienna. Rolled, folded or crumpled. Small, large, bulky or soft. Sculptural or two-dimensional. Paper as a working material is up for discussion. Playful, strict, intuitive or experimental. Starting from the material and the circumstances, the individual forms of expression develop.

The artists take very different paths with similar intentions and ideas of an expanded color space. They are united by a visual language focused on basic forms and their interest in conceptual and process-oriented work structures

Sabine Friesicke

2022, 27 1/2 x 27 1/2",( 70 x 70cm), oilstick on paper
2020, tape installation @sehsaal Vienna
2023, Tinte auf Papier

„Paper in the visual arts has traditionally been associated with sketching and as a preliminary to larger works. The liberation of paper in contemporary art gives room for diverse forms of expression: The material’s delicacy, transparency, and vulnerability have a powerful vitality. Possibilities of a new, independent paper language are discovered.“
(Sabine Friesicke)

„Papier wird in der bildenden Kunst traditionell mit der Skizze und als Vorarbeit zu größeren Werken assoziiert. Die Befreiung des Papiers in der zeitgenössischen Kunst gibt Raum für vielfältige Ausdrucksformen: Das Zarte, Transparente und Verletzbare des Materials hat eine starke Lebendigkeit. Möglichkeiten einer neuen, eigenständigen Papiersprache werden entdeckt.“
(Sabine Friesicke)

„Paper is thin, flat and acts like a mirror. Any editing of the material remains visible. Thus it allows a direct, self-evident and very concentrated work.“(Barbara Höller)

„Papier ist dünn, flach und wirkt wie ein Spiegel. Jede Bearbeitung des Materials bleibt sichtbar. Damit ermöglicht es ein direktes, selbstverständliches und sehr konzentriertes Arbeiten.“
(Barbara Höller)

„Paper is adaptable, movable and light, it can be torn, rolled, folded and layered and transported well. It can stay on the surface or go into space. A material on which it is possible to work directly, immediately or even quickly. What happens on the paper remains visible, there is little possibility of correction.“
(Maja Rieder)

„Papier ist anpassungsfähig, beweglich und leicht, man kann es reißen, rollen, falten und schichten und gut transportieren. Es kann in der Fläche bleiben oder in den Raum gehen. Ein Material, auf dem sich direkt, unmittelbar oder auch schnell arbeiten lässt. Was auf dem Papier geschieht, bleibt sichtbar, es gibt wenig Möglichkeiten der Korrektur.“
(Maja Rieder)

„Paper is a material that has a more immediate effect and is not as connoted with the sublime as the canvas on the frame; paper is more approachable and lighter in the space.“ 
(Sylvia Schultes)

„Papier ist ein Material, das unmittelbarer wirkt und nicht so sehr mit dem Erhabenen konnotiert ist wie die Leinwand auf dem Rahmen; Papier ist nahbarer und leichter im Raum.“
(Sylvia Schultes)